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BIOGRAPHIE

Helmut Debus wurde am 3. Mai 1949 geboren, aufgewachsen ist er in Brake an der Unterweser - direkt hinter dem Deich. Zu Hause wurde vor allem hochdeutsch gesprochen, die niederdeutsche Sprache lernte er auf der Straße beim Spielen. Später machte er eine Lehre als Buchhändler. Es folgten verschiedene Tätigkeiten, unter anderem als Hafenarbeiter. Schließlich studierte er über den zweiten Bildungsweg.

 

Helmut Debus macht seit den 1960er Jahren Musik, zunächst als Schlagzeuger in der Beatband The Madmen. "Bei mir fing alles mit 15 Jahren an - musikalisch meine ich. [...] `The Madmen´ war die erste Beatband in Brake. Für unsere Eltern und all die Älteren war die Musik, die wir da rausließen, völlig unverständlich. `Urwaldmusik`war noch einer der zahmsten Ausdrücke für die Musik, die endlich mal unsere Musik war. [...] Meine Schützenvereinstrommel bekam zu spüren, was ich an Wut in mir hatte über Familie, Kirche, Tradition und Heimat. [...] Bei den `Madmen´gab´s eine Zeit, in der Platt für mich überhaupt kein Thema war, es war mir zu blöde. Plattdeutsch - das waren die ´Alten´, die Heimatvereine. Gerade davon wollte ich ja weg, raus aus der Enge. Erst als ich anfing, selber plattdeutsch zu singen, wurde mir klar, was ich da in mir hatte, eine wunderbar poetische, musikalische, zweite Sprache, die mehr mit mir zu tun hatte als die andere."

1976 erschien die erste Langspielplatte "Wo ik herkam". Seitdem sind 19 weitere Alben, ein Liederbuch und eine DVD mit Film- und Fernsehaufnahmen erschienen. Die Texte entstanden in der Anfangszeit in Zusammenarbeit mit dem Dichter Oswald Andrae. Tourneen führten Helmut Debus durch Deutschland (einschl. der damaligen DDR), Dänemark, die Niederlande, England, Italien, Schweden und Österreich.

"du schast nie uphöörn to twiefeln

un to fragen worum un wu

swemm gegen den Stroom

söök dat Licht un wees ganz du

du schast för Leevde brennen

dien Leed is noch nich sungen

wenn du wullt bliffst d´ alltiet jung"

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Seit 2012 spielt Helmut Debus wieder mit Band: E-Gitarre, Bass, Drums, akustische Gitarre. Michael Jungblut, Iko Andrae, Andreas Bahlmann, Helmut Debus.

Helmut Debus wurde 1989 mit dem Bad-Bevensen-Preis, 1990 mit dem Niedersächsischen Künstlerstipen-dium, 1999 mit dem Niederdeutschen Literaturpreis der Stadt Kappeln und 2004 mit dem Kulturpreis der Oldenburgischen Landschaft ausgezeichnet. 2014 war Helmut Debus für den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA nominiert. Er ist seitdem Mitglied der Deutschen Musikautoren-akademie Berlin. Viele seiner Lieder waren in den "TOP 10" der Liederbestenliste. Seine letzten vier Alben "Dreihen un Weihen" (2012), "Liekut un annersrum" (2015), "Frömde Frünnen" (2019) und "Angst legg di slapen" (2022) waren für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert.

 

Einige Songs entstanden für Filme, Theaterstücke und Radio-Features. Lieder oder auch das Gesamtwerk wurden als Thema für Diplom- und Hausarbeiten von Universitätsstudenten behandelt. Etliche Songs und Texte finden sich in Lieder- und Schullesebüchern sowie in Literatur-Anthologien.

 

Helmut Debus lebt heute mit seiner Frau in Brake. Er hat zwei Söhne, Jonni und Jakob.

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